Elternarbeit

Unsere Konzeption basiert auf dem Verständnis, dass die Hilfe nur mit Einverständnis und auf Wunsch der Sorgeberechtigten installiert wird. Wir sind uns dessen bewusst, dass die Inanspruchnahme einer stationären Hilfe in der Regel mit dem Gefühl einhergeht, als Eltern versagt zu haben. Die Trauer über den „Verlust“ des Kindes ist dabei ebenfalls ein Thema wie das Misstrauen in die Fähigkeiten der Pädagogen.

Dementsprechend kommt der Arbeit mit der Herkunftsfamilie des Kindes große Bedeutung zu. Ziel der Elternarbeit ist es, Eltern mit Wertschätzung und Respekt zu begegnen und ihnen zu vermitteln, dass ihr Kind in der Einrichtung gut aufgehoben ist. Pädagogen sollen nicht als Konkurrenz, sondern als Profis wahrgenommen werden. In der praktischen Umsetzung erfolgt die Einbindung des familiären Umfeldes wie folgt:

  • regelmäßige Kontakte zu Eltern bzw. PSB
  • Vorbereitung und Reflexion der Kontakte
  • Stärkung der Familie insbesondere als Ressource und Stabilisierungsfaktor
  • Eltern als „Experten“ möglichst in ihrer Verantwortung bestärken und in erzieherische Maßnahmen einbeziehen
  • regelmäßiger Informationsaustausch zwischen Eltern und Pädagogen
  • Beteiligung der Eltern am Hilfeprozess
  • Moderation zwischen Jugendlichem und Elternteil
  • Erarbeitung von Beziehungsgestaltungsmöglichkeiten oder Konfliktlösungsstrategien
  • wenn notwendig, Wahrnehmung des Schutzauftrages zur Kindeswohlgefährdung gemäß § 8a SGB VIII

Kann aufgrund einer Ablehnung der Herkunftsfamilie oder anderer Umstände kein Elternkontakt stattfinden, helfen wir Kindern und Jugendlichen diese Situation zu verstehen und damit umzugehen.